http://m.faz.net/aktuell/technik-mo...-modelle-der-reihe-radiomir-vor-13178639.html
Die erste Radiomir mit selbst aufziehendem Uhrwerk
Von MARTIN HÄUSSERMANN
30.09.2014 • Die Schweizer Traditionsmarke Panerai hat ihr neues Modell Radiomir in Hongkong vorgestellt. Das Besondere an dieser Armbanduhr ist ihr neues Automatikwerk.
31210237
© FOTO HERSTELLER, F.A.Z.
Die Neuen aus Neuchâtel: Hier die etwas zierlichere Automatic
Panerai, die Schweizer Uhrenmarke mit italienischen Wurzeln, hat an diesem Dienstag der Öffentlichkeit erstmals ihr neues traditionsreiches Modell Radiomir gezeigt. Das Besondere daran ist ein neues Automatikwerk. Präsentiert wird der frische Zeitmesser mit dem Beinamen „1940 3 Days Automatic“ zusammen mit dem limitierten Editionsmodell „Radiomir 1940 Tourbillon GMT“ auf der Uhrenmesse Watches and Wonders in Hongkong.
Herzstück der Radiomir Automatic ist das im eigenen Haus und von Grund auf neu entwickelte Uhrwerk Kaliber P4000. Es verfügt über einen automatischen Aufzug, der dezentral angeordnet ist. Der Aufzugsmechanismus mit Mikrorotor ist im Durchmesser deutlich kleiner als das Uhrwerk selbst und lässt sich so in die Gesamtkonstruktion integrieren, weshalb das P4000 deutlich flacher baut als ein herkömmliches Automatikwerk, bei dem der Aufzugsmechanismus mit Zentralrotor einfach obendrauf gesetzt wird.
Um die physikalischen Nachteile seiner neuen Konstruktion auszugleichen, spendiert Panerai dem Uhrwerk einen besonders schweren Rotor. Die Stahluhr bekommt einen Rotor aus Wolfram, die Rotgoldvariante eine Schwungmasse aus Rotgold. Damit werden zwei hintereinandergeschaltete Federhäuser aufgeladen, die bei Vollaufzug eine Gangreserve von drei Tagen haben. Die von einer breiten Brücke gehaltene Unruh schwingt mit der heute gängigen Frequenz von vier Hz oder 28.800 Halbschwingungen pro Stunde. Ein Sichtfenster im Boden gibt den Blick frei auf dieses Uhrwerk, das nur knapp vier Millimeter hoch ist.
Der limitierte Tourbillon
© FOTO HERSTELLER
Der limitierte Tourbillon
Von oben betrachtet, unterscheidet sich die Radiomir Automatic kaum von ihrer Handaufzugs-Schwester. Beide tragen die kleine Sekunde bei „9 Uhr“, an der Automatic aber fehlt auf der gegenüberliegenden Seite das Datumsfenster. Man muss beide Uhren schon direkt nebeneinander halten, um zu erkennen, dass die neue nicht nur deutlich flacher ist, sondern mit einem Durchmesser von 45 Millimetern auch etwas kleiner. Die Stahluhr ist mit einer Druckfestigkeit von zehn bar absolut alltagstauglich und darf auch beim Schwimmen am Arm bleiben. Für die Rotgoldvariante gibt Panerai eine Wasserdichtheit von fünf bar an.
Drei hintereinandergeschaltete Federhäuser
Ausschließlich in Rotgold ist die neue Radiomir Tourbillon GMT zu haben, die aber nur einem kleinen Kreis vorbehalten ist. Schließlich baut Panerai genau 30 Exemplare von dieser Sonderedition.
So muss man kein Prophet sein, um zu behaupten, dass sich die Sammler unter den Paneristi um diesen sportiven Luxus-Zeitmesser reißen werden. Angetrieben wird er vom Handaufzugswerk Kaliber P2005, dessen Gang von einem Tourbillon reguliert wird und schon zuvor in anderen Editionsmodellen eingesetzt wurde. Diese Konstruktion wird schon in der verbreiteten Ausführung mit konzentrisch angeordneter Unruh und Tourbillonkäfig als Krone der Uhrmacherei bezeichnet. Die Manufaktur in Neuchâtel hat hier aber noch eins draufgesetzt. Der Tourbillonkäfig dreht sich nicht auf der Uhrwerksebene, sondern im rechten Winkel dazu, wozu zwei schräg verzahnte Zahnräder notwendig sind. Das Käfig dreht sich innerhalb von 30 Sekunden um eine Achse - und damit doppelt so schnell wie ein traditionelles Tourbillon. Damit sollen die Lagenfehler der Unruh noch besser ausgeglichen und ein genauerer Gang erzielt werden.
Anzeige für die Gangreserve auf der Rückseite
© FOTO HERSTELLER
Anzeige für die Gangreserve auf der Rückseite
Das Tourbillon ist auf der Rückseite des Uhrwerks plaziert, weshalb es ausschließlich durch das Sichtfenster im Gehäuseboden zu bewundern ist. Direkt daneben sieht der Betrachter auch die Gangreserveanzeige, die von der enormen Kondition des Uhrwerks kündet: Die drei hintereinandergeschalteten Federhäuser speichern Kraft für bis zu sechs Tagen Gangautonomie. Eine für Reisende praktische Zusatzfunktion ist die Anzeige einer zweiten Zonenzeit, die von einem zweiten zentralen Stundenzeiger sowie einer Tag-Nacht-Anzeige bei „3 Uhr“ indiziert wird. Über die Krone kann die Ortszeit in Stundenschritten verstellt werden, ohne den Minutenzeiger zu bewegen oder gar den Lauf der Uhr zu stoppen.
Die Preise für die vorgestellten Neuheiten sind noch nicht bekannt, der Einstiegspreis für eine Radiomir Automatic in Stahl dürfte sich um die 7.000 Euro bewegen.
sent from my SM-T315
Die erste Radiomir mit selbst aufziehendem Uhrwerk
Von MARTIN HÄUSSERMANN
30.09.2014 • Die Schweizer Traditionsmarke Panerai hat ihr neues Modell Radiomir in Hongkong vorgestellt. Das Besondere an dieser Armbanduhr ist ihr neues Automatikwerk.
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© FOTO HERSTELLER, F.A.Z.
Die Neuen aus Neuchâtel: Hier die etwas zierlichere Automatic
Panerai, die Schweizer Uhrenmarke mit italienischen Wurzeln, hat an diesem Dienstag der Öffentlichkeit erstmals ihr neues traditionsreiches Modell Radiomir gezeigt. Das Besondere daran ist ein neues Automatikwerk. Präsentiert wird der frische Zeitmesser mit dem Beinamen „1940 3 Days Automatic“ zusammen mit dem limitierten Editionsmodell „Radiomir 1940 Tourbillon GMT“ auf der Uhrenmesse Watches and Wonders in Hongkong.
Herzstück der Radiomir Automatic ist das im eigenen Haus und von Grund auf neu entwickelte Uhrwerk Kaliber P4000. Es verfügt über einen automatischen Aufzug, der dezentral angeordnet ist. Der Aufzugsmechanismus mit Mikrorotor ist im Durchmesser deutlich kleiner als das Uhrwerk selbst und lässt sich so in die Gesamtkonstruktion integrieren, weshalb das P4000 deutlich flacher baut als ein herkömmliches Automatikwerk, bei dem der Aufzugsmechanismus mit Zentralrotor einfach obendrauf gesetzt wird.
Um die physikalischen Nachteile seiner neuen Konstruktion auszugleichen, spendiert Panerai dem Uhrwerk einen besonders schweren Rotor. Die Stahluhr bekommt einen Rotor aus Wolfram, die Rotgoldvariante eine Schwungmasse aus Rotgold. Damit werden zwei hintereinandergeschaltete Federhäuser aufgeladen, die bei Vollaufzug eine Gangreserve von drei Tagen haben. Die von einer breiten Brücke gehaltene Unruh schwingt mit der heute gängigen Frequenz von vier Hz oder 28.800 Halbschwingungen pro Stunde. Ein Sichtfenster im Boden gibt den Blick frei auf dieses Uhrwerk, das nur knapp vier Millimeter hoch ist.
Der limitierte Tourbillon
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Der limitierte Tourbillon
Von oben betrachtet, unterscheidet sich die Radiomir Automatic kaum von ihrer Handaufzugs-Schwester. Beide tragen die kleine Sekunde bei „9 Uhr“, an der Automatic aber fehlt auf der gegenüberliegenden Seite das Datumsfenster. Man muss beide Uhren schon direkt nebeneinander halten, um zu erkennen, dass die neue nicht nur deutlich flacher ist, sondern mit einem Durchmesser von 45 Millimetern auch etwas kleiner. Die Stahluhr ist mit einer Druckfestigkeit von zehn bar absolut alltagstauglich und darf auch beim Schwimmen am Arm bleiben. Für die Rotgoldvariante gibt Panerai eine Wasserdichtheit von fünf bar an.
Drei hintereinandergeschaltete Federhäuser
Ausschließlich in Rotgold ist die neue Radiomir Tourbillon GMT zu haben, die aber nur einem kleinen Kreis vorbehalten ist. Schließlich baut Panerai genau 30 Exemplare von dieser Sonderedition.
So muss man kein Prophet sein, um zu behaupten, dass sich die Sammler unter den Paneristi um diesen sportiven Luxus-Zeitmesser reißen werden. Angetrieben wird er vom Handaufzugswerk Kaliber P2005, dessen Gang von einem Tourbillon reguliert wird und schon zuvor in anderen Editionsmodellen eingesetzt wurde. Diese Konstruktion wird schon in der verbreiteten Ausführung mit konzentrisch angeordneter Unruh und Tourbillonkäfig als Krone der Uhrmacherei bezeichnet. Die Manufaktur in Neuchâtel hat hier aber noch eins draufgesetzt. Der Tourbillonkäfig dreht sich nicht auf der Uhrwerksebene, sondern im rechten Winkel dazu, wozu zwei schräg verzahnte Zahnräder notwendig sind. Das Käfig dreht sich innerhalb von 30 Sekunden um eine Achse - und damit doppelt so schnell wie ein traditionelles Tourbillon. Damit sollen die Lagenfehler der Unruh noch besser ausgeglichen und ein genauerer Gang erzielt werden.
Anzeige für die Gangreserve auf der Rückseite
© FOTO HERSTELLER
Anzeige für die Gangreserve auf der Rückseite
Das Tourbillon ist auf der Rückseite des Uhrwerks plaziert, weshalb es ausschließlich durch das Sichtfenster im Gehäuseboden zu bewundern ist. Direkt daneben sieht der Betrachter auch die Gangreserveanzeige, die von der enormen Kondition des Uhrwerks kündet: Die drei hintereinandergeschalteten Federhäuser speichern Kraft für bis zu sechs Tagen Gangautonomie. Eine für Reisende praktische Zusatzfunktion ist die Anzeige einer zweiten Zonenzeit, die von einem zweiten zentralen Stundenzeiger sowie einer Tag-Nacht-Anzeige bei „3 Uhr“ indiziert wird. Über die Krone kann die Ortszeit in Stundenschritten verstellt werden, ohne den Minutenzeiger zu bewegen oder gar den Lauf der Uhr zu stoppen.
Die Preise für die vorgestellten Neuheiten sind noch nicht bekannt, der Einstiegspreis für eine Radiomir Automatic in Stahl dürfte sich um die 7.000 Euro bewegen.
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