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F.A:Z. DIENSTAG, 22. OKTOBER 2013
TECHNIK UND MOTOR

Die Uhr lebt

Bronze ist ein im Uhrenbau seltenes Gehäusematerial, das sich während der Tragezeit verändert: Es setzt Patina an. Ein Selbstversuch mit einer Panerai Bronzo. Von Martin Häußermann
Der Kauf einer mechanischen Uhr ist eine emotionale Sache, auch wenn viele Männer sich bemühen –, zumindest im Dialog mit der Partnerin – rationale Argumente ins Feld zu führen. Es ist tatsächlich nicht einfach zu begründen, warum man eine vier- oder gar fünfstellige Summe ausgibt für ein mikromechanisches Kleinod, das nicht viel mehr kann, als die Zeit und das Datum anzuzeigen.
Genau das kann auch die Panerai Luminor Submersible 1950 „Bronzo“, die wir ein Vierteljahr lang im Alltag ausprobiert hatten. Das ist ungewöhnlich lang für einen Tragetest, doch ist die Testdauer wesentlich dem Gehäusematerial Bronze geschuldet, das ja schon in der Typenbezeichnung erwähnt und bei Armbanduhren eher selten zu finden ist. Das Material ist eng mit der Seefahrt verbunden. Es ist vielfach auf klassischen Holzyachten zu finden, Klampen, Winschen oder Propeller werden aus Bronze gefertigt, weil das Meerwasser dieser Legierung aus Kupfer und Zinn nichts anhaben kann. Nun ist die Marke Panerai traditionell dem Meer verbunden, ihr Chef Angelo Bonati ein passionierter Segler, der in seiner knappen Freizeit gern auf der hauseigenen klassischen Segelyacht „Eileen“ über die Weltmeere schippert.
So war es kein Wunder, dass Bonati im Jahr 2011 auf der Uhrenmesse SIHH in Genf die Taucheruhr Luminor Submersible im Bronzegehäuse mit der Referenznummer PAM 382 vorstellte, die erste Bronze-Panerai, wie er damals hervorhob. Doch da irrte der Chef offensichtlich, wie unsere Recherche in einschlägigen Foren ergab. Danach baute Panerai in den Jahren 1980 bis 1985 im Auftrag der italienischen Marine vier Prototypen einer Bronze-Submersible, die in der Folgezeit wohl bei einer Kampfschwimmer-Einheit eingesetzt wurden. Offiziell ist bei Panerai allerdings von der Existenz dieser Uhren weiterhin nichts bekannt.
Möglicherweise pflegt die Manufaktur diese Form der Legendenbildung ja ganz bewusst, um die Marke zu polieren und ihren Sammlern, den „Paneristi“, zu signalisieren, dass sie auf dem richtigen Dampfer, dass diese Uhren etwas Besonderes sind. Und das können wir nun nicht in Abrede stellen. Es liegt zum einen an der auf 1000 Exemplare limitierten Stückzahl, zum anderen aber tatsächlich an diesem speziellen Material. Diese Kupfer-Zinn-Legierung (CuSn8) reagiert auf äußere Einflüsse wie Luft, Feuchtigkeit oder Hitze und entwickelt so eine Patina, eine feine graue Schicht, die sich über den ursprünglich warmen Farbton des Ausgangsmaterials legt. Das geschah auch mit unserem Testexemplar, das im Sommer regelmäßig getragen wurde. Mitunter auch bei schweißtreibenden Aktivitäten, weshalb das Gehäuse nicht nur ergraute, sondern an mehreren Stellen auch grün anlief, speziell am exponiert liegenden, Luminor-typischen Kronenschutzbügel. In der Folge zierte dieses Oxidationsprodukt, im Volksmund Grünspan genannt, irgendwann auch den Handrücken, was aber nicht weiter störte. Im Gegenteil: Wir nahmen wahr, dass die Uhr mit ihrem Träger lebt und die zunehmende Patina sie zu einem einzigartigen Stück machte.
Technisch entspricht die Bronzo ansonsten der Submersible Titan, die an dieser Stelle schon vorgestellt worden ist. Sie enthält das hauseigene Automatikwerk Kaliber P9000, das mit drei Tagen Gangreserve sowie einer Ganggenauigkeit im Chronometerbereich glänzt und durch einen Titanboden mit Saphirglas-Sichtfenster zu bewundern ist. Letzterer ist auch auf der Bronzo montiert, schließlich will man der geschätzten Kundschaft nicht dauerhaft gefärbte Handgelenke zumuten.
Für genau 7400 Euro bot Panerai die Bronzo PAM 382 seinerzeit zum Verkauf an, und Boss Bonati beteuerte zum einen, keine weiteren Bronze-Uhren zu bauen, zum anderen, dass diese Uhr sehr wertstabil sei. Mit Letzterem hat er zweifellos recht. Wer heute eines dieser 1000 damals schnell verkauften Stücke haben will, muss jetzt rund 25 000 Euro anlegen. Vermutlich ist genau diese Entwicklung ein Grund dafür, 2013 nun eine weitere Bronzo auf den Markt zu bringen, die Submersible 3 Days Power Reserve Bronzo mit der Referenznummer PAM507. Die unterscheidet sich von der hier getesteten und gezeigten PAM 382 nur durch die Gangreserveanzeige bei 5 Uhr. Und durch den Preis. 9900 Euro will der Konzessionär dafür. Die Preisentwicklung ihrer Vorgängerin könnte ein gutes Argument für den Erwerb sein – auch wenn man gar nicht daran denkt, sie weiterzuverkaufen.
 

bpdd

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30/11/12
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Sehr cool, vielen Dank für den Artikel! Wirklich interessant.

:cheers:
 

Dr.Verylong

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Coole Info! Vielen Dank!

Ich habe übrigens eben eine Einladung bekommen von Panerai. Da gibt es demnächst die MUNICHTIME im Bayerischen Hof in München. Und kostenlose Rikschafahrten vom Hotel zum Panerai Boutique Shop. Da könnte man sich die geniale Bronzeuhr ja mal anschauen :D
 

armanou-pascal

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24/7/11
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Danke für diese interessante post Patrick, die Bronzo übt schon eine extreme Faszination aus und ich bin mir sicher, dass die 507 auch nicht die letzte Bronzo sein wird ... egal was der CEO Bonati mal gesagt hat ...

... Die Preisentwicklung ihrer Vorgängerin könnte ein gutes Argument für den Erwerb sein – auch wenn man gar nicht daran denkt, sie weiterzuverkaufen.

...tja hier fängt das Problem an NUR und AUSSCHLIESSLICH "auserwählte" Käufer werden diese jemals direkt von Panerai erhalten ... gefühlte 5 Minuten nachdem die 507 auf der Messe vorgestellt wurde war sie bereits vergriffen.
De facto spielt aber die Warteliste auch keine Rolle Vitamin B, Kaufvolumen und Politik spielen auch hier die wesentliche Rolle dafür ob man eine erhält oder nicht ...
 

armanou-pascal

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24/7/11
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Coole Info! Vielen Dank!

Ich habe übrigens eben eine Einladung bekommen von Panerai. Da gibt es demnächst die MUNICHTIME im Bayerischen Hof in München. Und kostenlose Rikschafahrten vom Hotel zum Panerai Boutique Shop. Da könnte man sich die geniale Bronzeuhr ja mal anschauen :D

Hey DVL:woot:dann sehen wir uns ja dort !
Gruß Bart
 

Dr.Verylong

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Ich fahre da leider nicht hin, mach aber doch Bilder, wenn du hingehst. Wäre ja mal interessant, zu sehen.